when shit hits the fan… in paradise

25. November 2018
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Ich war gerade 18, als ich das erste Mal eine große wichtige Entscheidung traf ohne zu wissen, was danach kommt – sie war wichtig, da sie meine berufliche Zukunft betraf.
Ich hatte keine Ahnung und keinen Plan, aber scheinbar Vertrauen. Ich war auf der höheren Handelsschule für Wirtschaft & Verwaltung, da ich mit 16 dachte, ich werde, wie meine Eltern, ein Büromensch, und habe 3 od. 4 Monate vor der Abschlussprüfung die Schule abgebrochen. Ich hatte bereits die meisten Fehlstunden in dem Jahr und wenn man da einmal den Faden verliert ist es schwer noch weiter mit zu kommen – ich war eh nie gut in der Schule, gehörte eher zu den Schlusslichtern, hab mich mit 3en und 4en schon durchs Gymi gemogelt. Ich hatte keine Vorstellung, was ich werden möchte, und habe dennoch diese Entscheidung getroffen – um dann ein paar Wochen später tatsächlich ein Praktikum in meinem, bis heute noch, Traumjob zu beginnen, im Anschluss dann die Ausbildung.Mutige Entscheidungen treffen, eigene Ziele verfolgen war schon früh mein Ding. Trotzdem sitze ich 18 Jahre später (wer rechnen kann, weiß nun wie alt ich bin 😉 ) hier, in meinem Traumland, und hatte meine aller erste Panik-Attacke. Es hat ein offenes Gespräch mit meinem Airbnb Host gebraucht um überhaupt zu verstehen, dass es eine war, denn ich habe sowas nie richtig ernst genommen, wenn mir darüber berichtet wurde, ich habe 2 Freundinnen, die darunter litten od. leiden, ich konnte das nie nachvollziehen. Es kam urplötzlich, abends, beim Fernsehschauen – also völlig grundlos, so erschien es mir. Ich hatte Angst, ernsthaft krank zu sein. Eine Freundin schrieb mir dazu „der Auslöser fürs erste mal ist, dass du dein persönliches „zu hohes Stresslevel“ überschritten hast“. Stress klingt jetzt wieder so nach Arbeit – Stress ist aber immer hausgemacht.
Mein persönlicher „Stress“ hier ist momentan, dass sich meine hohen Ziele/Erwartungen/Wünsche nicht zu erfüllen scheinen, dass ich versage, dass ich die falschen Entscheidungen getroffen habe, dass ich das alles nicht schaffe. Da war enorm viel Angst, dass alles Mist ist, was ich hier mache – und das nach lächerlichen 2 Wochen.

Man muss dazu sagen, dass ich ziemlich ehrgeizig und zielstrebig bin (vielleicht ein bissi arg verbissen), was Ziele angeht, ich habe bisher in meinem Leben beruflich immer das erreicht, was ich erreichen wollte – ich war sogar als völlig unerfahrene und ungelernte die Chef-Reiseleiterin im Aldiana in Tunesien für eine Saison von 9 Monaten. Ich habe immer meinen Wunsch-Job erhalten. Der Anspruch an mich selbst ist also immer extrem hoch und das wird mir nach so vielen Jahren und trotz intensiver innerer Arbeit nun doch mal zum Verhängnis – ich werde auf den Arsch gesetzt.
Gut so – denn ich muss niemandem etwas beweisen, denn mir selbst habe ich oft genug bewiesen, dass ich es schaffen kann, egal wie unwahrscheinlich es aussieht. Meine Aufgabe ist es jetzt wohl, endlich mal im hier und jetzt anzukommen, die Früchte zu ernten, die ich selbst gesäht habe, einfach mal weiter im Vertrauen zu bleiben, die Türen wahrnehmen, die einem das Leben aufzeigt, wenn man sich die zeit nimmt, mal genau hinzuschauen!

Ihr seht also, egal wie mutig das aussieht, was ich mache, ich habe immer wieder mal mit etwas zu kämpfen, sitze auch hier weinend und verzweifelt in der Ecke (denn man nimmt sich selbst und seinen Scheiß einfach überall hin mit). Ich werde trotzdem weiterhin Entscheidungen treffen, von denen ich vorher nicht weiß wie sie ausgehen – am ende wird nämlich dann doch immer alles wundervoll!

cheers :-*