Ich bin noch nie so entspannt mit so positiven Gefühl und unendlicher Dankbarkeit im Herzen nach einer Reise zurück gekehrt, da war sonst immer ein großes Loch und die Sehnsucht. Irgendwann nach ein paar Tagen habe ich dann den tieferen Sinn meiner 4-wöchigen Südafrika-Reise verstanden und war noch dankbarer – die Bedeutung des Reisens in meinem Leben ist mir noch bewusster geworden. Es ist nie wirklich ein Urlaub sondern jedes Mal eine Reise zu mir selbst, denn im Alltag gebe ich dem Leben oder meiner Intuition zu keiner Zeit so viel Raum, weil ich dann einfach nur im Autopilot funktioniere.
Als ich im Januar aus Australien zurück kam war da wieder diese Leere, der Traum, der zerplatzt war – das hat mir für den Rest des Jahres den Antrieb genommen und jeglichen Willen, neue Ziele zu setzen. Letztlich bin ich davon ausgegangen, dass ich im Winter ja doch wieder dort lande, aber das Universum/Leben/Gott hatte einen ganz anderen Plan, einen viel besseren, der zu noch mehr persönlichem Wachstum und noch mehr Klarheit führt…
Spontan habe ich im Mai ein paar Tage Mallorca gebucht, regelmäßig ans Meer muss sein und die Insel ist und bleibt in meinem Herzen fest verankert.
Ich hatte meine Kamera mit genommen, weil ich mir sicher war, ein Pärchen zu finden, die ich vor wunderschönen Kulissen einmal fotografieren könnte – und in einem reinen Erwachsenen-Hotel sollte das ja noch einfacher sein, umgeben von Pärchen 😉 Ich konnte mich aber erst einmal nicht überwinden, jemanden anzusprechen; die Tage vergingen, ich musste mich ran halten, also habe ich das Paar, das nur 2 Tische beim Frühstück neben mir saß, einfach angesprochen, nachdem ich rum gerätselt hatte, welche Sprache die beiden sprechen, irgendwie mit englisch wirds schon gehen… und da habe ich wohl das einzige südafrikanische Paar auf der ganzen Insel angesprochen. Das allein war schon sehr einzigartig für mich, aber als wir uns dann in diesem riesigen Hotel in der Lobby zum ausgemachten Zeitpunkt treffen wollten haben wir zeitgleich das Zimmer verlassen – weil wir die Zimmer direkt nebeneinander hatten… Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht an Zufälle glaube, aber mehr Bedeutung wollte ich dem erst mal nicht beimessen.
Die beiden waren unendlich dankbar, weil sie die Bilder direkt für ihre Verlobung und Einladungskarten nutzen konnten… obwohl ich es nie gedacht hätte hielten wir Kontakt und als ich von meinen Reiseplänen erzählt hatte meinte Ella, ich sei herzlich zu ihrer Hochzeit eingeladen, falls ich in Südafrika sein sollte. Ich dachte erst sie sei einfach nur freundlich, wer reist schon nach Südafrika für eine Hochzeit, aber 3 Tage später hatte ich eine offizielle Einladung und dachte mir: Diese Chance kann und darf ich mir nicht entgehen lassen – okay, es wurde also Südafrika in diesem Winter!
Die Zeichen und Hinweise überschlugen sich vor Ort, so klein kann die Welt gar nicht sein, ich hatte Begegnungen mit Menschen, bei denen es Gänsehaut oder einfach nur sprachlose Momente gab, weil niemand glauben konnte, was da so passierte – ich war absolut richtig, dort in Südafrika, obwohl das Land nicht wirklich auf meiner Bucketlist steht…
Es war ein auf und ab, zwischen permanent angespannt sein, weil jeder mich ermahnte, mein Auto immer verschlossen zu halten und nie die Fenster zu öffnen; weil die Armut überall sicht- und spürbar war und ich gezwungen war wegzuschauen, was in einer 10-minütigen Heul-Voicemail an eine liebe Freundin endete und der wundervollen Nähe zu diesen unbeschreiblich tollen Tieren, der absoluten Stille im Busch und der Herzlichkeit der Menschen, die ich näher kennen lernen durfte. Zwischen dem Ertragen meiner Baustellen, Dämonen und Mustern in einsamen Momenten und der Liebe zum Alleinsein um wieder klar sehen zu können ohne abgelenkt zu sein.
Diese Reise hat mich so sehr gelehrt, dankbar zu sein… für die Ruhe und die Sicherheit, die ich hier in einem kleinen Dorf leben darf… dass ich reisen kann, wann und wohin ich möchte… dass ich unabhängig meinen Weg gehen kann… dass ich gesund und absolut versorgt bin mit allem was wichtig ist und sogar noch mehr… auch dafür, dass ich Dinge erleben, die mich traurig machen, weil ich dann fühlen und somit wachsen darf, denn ich bin nur traurig, wenn ich einer Sache eine zu große Bedeutung beimesse… alles ist vergänglich, nichts bleibt für immer, die einzige Konstante ist die Veränderung und Zeit unser wertvollstes Gut…
Ich möchte also nicht mehr so viel Zeit mit planen verschwenden sondern viel mehr damit dem Leben seinen Lauf zu lassen, der Intuition zu folgen um Schritt für Schritt kleine Entscheidungen zu treffen, die sich hier und jetzt gut anfühlen und die dann auch dorthin führen, wo man hin gehört.
Auch ein besonderer Todesfall hat mich dieses Jahr ganz doll aufgerüttelt – innerhalb von 3 Wochen nach einer Diagnose kann alles vorbei sein, was nützt einem da noch der 5-Jahres-Plan??? Oder das ganze Ersparte?? Oder warten auf den richtigen Zeitpunkt??
Albert Einstein hat gesagt: „Wahnsinn ist, immer wieder das gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“… Fangen wir das neue Jahrzehnt doch einfach mal anders an! Mit Mutig sein!
Cheers :-*