Loveshit & Unicorns

9. März 2017
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>> Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles<<  (1. Korinther – Kapitel 13)

Wenn ich eines über die Liebe in den letzten 5 Jahren Persönlichkeitsentwicklung gelernt habe, dann: dass  wahre Liebe bedingungslos ist. Was ich außerdem gelernt bzw. erkannt habe: nur wenige leben danach. Erwartet man irgendwas zurück, weil man so viel gegeben hat, ist es ein Handel – aber keine wahre Liebe.
Und wenn eine weitere Sache, die ich gelernt habe, dabei noch am wichtigsten ist, dann, dass nur das HIER und JETZT zählt.

Ich denke ich bin eine der zahlreichen Menschen, die, aufgrund schlechter Erfahrungen aus der Vergangenheit, ein mega Päckchen mit sich rum schleppen – um nicht zu sagen: ein ganzes Kofferset. So fühlte es sich zumindest oft an. Dramen und Zurückweisungen standen irgendwie immer in direkter Verbindung mit vermeintlicher „Liebe“… irgendwann habe ich angefangen den Finger auf mich selbst zu richten und zu hinterfragen, warum einem immer wieder das gleiche widerfährt.
Es wurde ein Muster erkennbar, als ich dem ganzen auf den Grund ging.
Klar ist es hart, bei sich selbst anzufangen, an sich selbst zu arbeiten – das ist ein Berg Arbeit. Schließlich ist es doch viel bequemer in der Opferrolle zu bleiben, nichts zu ändern, anderen die Schuld am eigenen Leid zu geben und dafür noch Aufmerksamkeit und Mitleid zu erhalten.
Am Ende bedeutet dieses Verhalten aber doch, dass wir die Verantwortung für unser eigenes Leben, unser eigenes Befinden und auch unser eigenes Glück abgeben – anderen diese Aufgabe übertragen.

Natürlich wünscht sich jeder ein Geben und Nehmen, aber der Inhalt des Kapitels 13 – 1. Korinther bedeutet etwas ganz anderes, nämlich das bedingungslose Lieben – nichts zu erwarten. Nicht einen anderen Menschen für sein eigenes Glück verantwortlich zu machen. Seid ihr bei mir wenn ich behaupte, dass das ganz viel mit Ego zu tun hat?


Ich bewundere die wenigen Menschen in meinem Umfeld, die das aber dann doch super schaffen – ihr eigenes Ding machen – den Partner als Kirsche auf der Sahnehaube sehen. Wenn ich aber weiter grabe, dann weiß ich heute, dass es viel mit der Kindheit zu tun hat.
Der Vater ist der erste Mann im Leben eines Mädchens und oft orientiert sich FRAU später bei Männern an dem Verhalten, das der Vater vermittelt hatte. Das ist nicht zwingend auf alle zutreffend, es spielen ja auch andere Faktoren eine Rolle, bei mir trifft es 200% zu. Und ich bin dem ganzen auf den Grund gegangen… weil ich schwer depressiv war und nicht mehr leiden wollte… Ich durfte Antworten finden und mein Leben selbst in die Hand nehmen. Ich habe mich meinen Ängsten gestellt. Trotz schmerzlicher Erfahrungen ist der Mut und der Glaube größer als die Angst, wieder verletzt zu werden.
Denn ist es nicht bescheuert, ununterbrochen beim Autofahren in den Rückspiegel zu schauen um darauf zu blicken, was hinter uns liegt, um vorne ständig alles kaputt zu fahren und andere Menschen zu verletzen??

„Jeder Tag ist eine neue Chance, dein Leben zu verändern“… es klingt nicht nur einfach, es ist auch einfach…. wenn man will! Denn wir können die Richtung in unserem Leben selbst bestimmen, können uns bewusst für positive Gedanken entscheiden, jeden Tag aufs Neue – wir haben immer noch einen eigenen freien Willen.  Das Leben ist zu kurz um in der Vergangenheit stehen zu bleiben und tolle Menschen und Momente im Hier und Jetzt  zu verpassen.
Ich hab leicht reden, ich weiß… aber ich kann aus Erfahrung sprechen, denn auch ich habe mich zu oft von der Liebe eines anderen abhängig gemacht, mein Selbstwert darüber definiert, auf welchen Platz ich es auf dessen Prioritätenliste geschafft habe…  was mir oft gesagt hat, wie vermeintlich wenig ich wert bin…
Partnerschaften (oder auch Freundschaften) sind immer ein zuverlässiger Spiegel, der gewisse Defizite oder Denkmuster aufzeigt – wie man selbst zu sich steht oder was man selbst verurteilt. Wenn man sich selbst nicht genug liebt, wie soll es ein anderer tun? Ich bin dankbar, dass ich mittlerweile vieles selbst erkenne, einige Emotionen hinterfragen, definieren und benennen – und letztlich auch was ändern kann!!!

Im Zeitalter von Selfies, Tinder, Facebook oder oder oder… was soll ich sagen?!?! Ich hab das Gefühl, wir definieren uns nur noch über Likes und Matches –  wie andere über uns denken.
Ich verurteile mit meinen Worten niemanden – ich selbst nutze den „schönes Portrait“ Filter auf meinem Samsung – ich selbst poste Selfies.
Und wie viele wären gern das Einhorn, nicht aber sie selbst selbst… ist das nicht traurig?

Wahre Liebe ist in uns selbst zu finden… Und es gilt, die vermeintliche „Lücke“, die durch einen nicht vorhandenen Partner entsteht, nicht durch irgendwelche Menschen zu füllen, die dieser Aufgabe niemals gewachsen sind… Diese „Lücke“ können wir ganz allein füllen, mit Dingen, die wir für uns tun, die Liebe, die wir uns selbst geben, ohne das egoistisch zu meinen. Und wer ans Karma glaubt, der weiß doch längst, dass das, was man bedingungslos gibt, mehrfach zurück zu uns kommt… Eben auch der negative Scheiß (just saying!!!)

Im Hier und Jetzt zu leben heißt, den Moment mit Liebe zu füllen, alles anzunehmen was ist, im Vertrauen, dass alles zu unserem Besten geschieht. Die Vergangenheit hinter sich zu lassen, auch wenn sie im Kopf bleibt. Sich nicht so viele Gedanken zu machen, was die Zukunft bringt und selbstständig mit positiven Gedanken der Regisseur seines eigenen positiven Weges im Leben zu sein!

In diesem Sinne:
„The only person you should try to be better than, is the person you were yesterday“